Prof. Kampits will mit Argumenten der Transplantationsgegner provozieren: Der Hirntod sei als Todeskriterium umstritten; das „Aasgeier-Syndrom“ lasse „einen Patienten warten, dass jemand stirbt, damit er weiterleben kann“, und erzeuge dann Schuldgefühle im Empfänger. Außerdem sei die „wirtschaftliche Verteilungsgerechtigkeit“ anzuzweifeln (Organhandel). Seine Argumente lösen heftige Reaktionen der Betroffenen und ÄrztInnen aus, die ihm entgegenhalten,
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dass die von ihm vorgebrachten Gegenargumente alte Vorurteile sind, die vor allem auf mangelnde sachliche Information der Öffentlichkeit zurückzuführen sind
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dass es in Europa gute Transplantationsgesetze gibt, die Missbrauch verhindern
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dass ein Patient/eine Patientin der/die dankbar ist, auf der Liste zu sein, sich sehr wohl mit dem Tod auseinandergesetzt hat und dass niemand „für“ ihn/sie stirbt
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dass gerade Eltern von Kindern eine Organspende als Trost empfinden
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dass bei einem Kind eigene Zellen bis 20% einwachsen können
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dass TX Lebensqualität bedeutet, was für viele heißt: leben dürfen, atmen können
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dass Transplantationen religionsübergreifend gemacht werden
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dass selbst der Papst einen Spenderausweis hat
Prof. Kampits meint abschließend, dass er die TX-Medizin für gut und wichtig halte, die Einstellung dazu aber individuell sei.
Mit einem Blick in die Zukunft endet der Vormittag:
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Heilung der Grunderkrankungen wird weniger TX nötig machen
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Bessere Technologien – Kunstherz statt Transplantation.
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Toleranzinduktion (Körper akzeptiert Transplantat ohne Immunsuppressiva)
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Aufgrund der Infektionsgefahr ist Xeno-TX keine Perspektive
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Zelltransplantation
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Organ-Care-System