Das Interesse an diesem Vortrag war sehr gross, unser Extrazimmer war bis auf den letzten Platz besetzt.
Unser Fachvortrag am 13.04. 2010 von Dr. Astrid Udvardi OA SMZ Ost
Wir waren alle schon sehr gespannt, was wir an Neuigkeiten erfahren werden.
Frau Dr. Udvardi hat uns souverän und leicht verständlich durch die verschiedensten Hauterkrankungen geführt, mit auch teilweise schockierenden Bildern.
Am Schluß waren doch noch einige Fragen offen, die sie uns alle geduldig beantwortet hat. Unser herzlichstes Danke an Frau Dr. Udvardi, die sich dafür Zeit genommen hat!
Natürlich auch ein Danke an unseren Erich Pirolt, der diesen wichtigen Vortrag organisiert hat!
Die Vortragspräsentation als PDF zum Download
Ein paar der wichtigsten Infektions- und Tumorerkrankungen möchten wir hier anführen:
Bakterielle Infektionen:
- Pyodermien
- Follikulitiden
- Furunkel
- Ecthymata
- Mykobakteriosen
- Tuberkulose
- Atypische Mykobakteriosen
- Bazilläre Angiomatose
Virale Infektionen:
- Herpes Viren
- Varicella zoster Virus
- Cytomegalievirus
- Epstein-Barr Virus
- Humanes Herpes Virus 8
- Humanes Papillomavirus
- Herpes simplex Virus
Pilzerkrankungen (Mykosen)
Risikofaktoren bei der Entstehung von Hauttumoren bei Organtransplantierte:
- Art, Dosis und Dauer immunsuppressiver Therapie
- vorausgegangene oder bestehende UV-Exposition
- heller Hauttyp
- Rauchen/chemische Karzinogene
- Infektion mit potentiell onkogenen Viren
- genetische Faktoren
- Grundsätzlich kann jede Zelle der Haut entarten
> Krebs der Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Muskelzellen,
= Seltene Hautkrebsarten
• Heller Hautkrebs und • Schwarzer Hautkrebs
= häufige Hautkrebsarten
Häufigkeit des Auftretens von hellem Hautkrebs nach Organtransplantation
- 5% nach 2 Jahren
- 10-27% nach 10Jahren
- 40-60% nach 20 Jahren
chronischer Immunsuppression
Risikofaktoren:
- Sonnenbestrahlung
- Familiäre Belastung
- Heller Hauttyp
- Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr
- Menschen mit mehr als 50 Muttermalen oder vielen untypischen Muttermalen
- Melanom in der eigenen Vorgeschichte
Das waren wohl einige der wichtigsten Hauterkrankungen. Unsere Fragen waren natürlich – wie können wir uns schützen?
HAUTKREBSVORSORGE
• UV-Schutz:
– Anwendung von Lichtschutzpräparaten mind. LSF25
– Kopfbedeckung und langärmelige Kleidung
– Vermeidung der Sonnenexposition v. 11-15 Uhr
• Selbstbeobachtung/Selbstuntersuchung
• Regelmäßige hautärztliche Untersuchung
– Idealerweise bereits vor geplanter Transplantation
SOLARIUMSBESUCHE:
Keinesfalls bei Menschen:
• unter 18 Jahren
• mit mehr als 40 Muttermalen
• mit häufigen Sonnenbränden als Kind
• die zu Sommersprossen und Pigmentflecken neigen
• eine Vorstufe von Hautkrebs zeigen
• an Hautkrebs erkrankt sind oder waren
• ein transplantiertes Organ haben
• Therapie bei Hauttumoren:
• Frühzeitige Einleitung spezifischer Flächentherapie-verfahren insbes. bei zahlreichen Vorläuferläsionen (aktin. Keratosen)
• Diclofenac in Hyaluronsäure (Solaraze®)
• Imiquimod (Aldara®)
• Topisches 5-FU (Efudix®)
• Photodynamische Therapie
• Chirurgische Entfernung mittels schnittrandkontrollierter Techniken bei invasiven Hauttumoren
Untersuchungsintervalle in der dermatologischen Nachsorge organtransplantierter Patienten
Patientengruppe |
Untersuchungsintervall |
alle Patienten | Initiale dermatol. Untersuchung im Rahmen d. Durchuntersuchung vor TX |
Pat. mit niedrigem Hautkrebsrisiko nach TX | Dermatolog. Untersuchung im 12- Monatsintervall |
Pat. mit mittlerem Hautkrebsrisiko nach TX | Dermatol. Untersuchung im 6-12- Monatsintervall |
Pat. mit hohem Hautkrebsrisiko nach TX | Dermatologisch/onkologische Untersuchung im <3- Monatsintervall |
Sehr wichtig ist aber auch die Selbstbeobachtung und bei Haut veränderungen gleich zum Arzt gehen!
Sonnenschutz LSF 25!
Keine Sonne zwischen 11h – 15h!
Geeignete Bekleidung: Kopfbedeckung, Langarmleibchen u.ä. So kommen wir sicher gut durch den Sommer – und können die Sonne auch genießen!