Museum Tiroler Bauernhöfe - Bericht

Klein aber fein war die Schar, die sich mit Walter Plörer auf Entdeckungsreise in die Vergangenheit begab. Wir wollten wissen, wie die Bauern in Nord-, Süd- und Osttirol in früheren Jahren gelebt hatten. Und wo kann man das besser tun als im Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach!

Ein strahlender Spätsommertag, ein versierter Führer und interessierte Besucher, besser geht’s nicht! Das Museum besteht seit bald vierzig Jahren, umfasst ein Areal von 8 Hektar und vermittelt einen Eindruck von den Kulturlandschaften Tirols. 14 Höfe gibt es zu besichtigen; rechnet man die kleineren Wirtschaftsbauten dazu, sind es dreimal so viele „Bauwerke“. Tirol ist ein langgestrecktes Land, wir mussten uns entscheiden, ob wir Experten für das Unter- oder das Oberland werden wollten. Wir machten uns auf ins Oberland und nach Südtirol.


Hoefemuseum

 

 

  

 

 

 

 




An wunderschönen Flechtzäunen und kleinen Gärten vorbei marschierten wir zu den Höfen. Die zwei- und dreistöckigen Gehöfte – Untergeschoß meist gemauert mit den typisch tirolerischen Wandmalereien, oben Holzblockbau mit Balkon und steinbeschwertes Schindeldach - müssen wohl sehr reichen Bauern gehört haben.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Trgut beschuetztotzdem, für uns Heutige wäre ein Leben dort nicht gut vorstellbar, zu mühsam wären uns die täglichen Abläufe, und zu kurz die Betten. Von der Größe der Höfe macht man sich ein Bild, wenn man weiß, dass es befahrbare Hausgänge gab, wo der Heuwagen bei der vorderen Tür herein - und bei der hinteren Tür hinausgeschoben wurde. Einen privaten Bereich gab es nicht; um Konflikten aus dem Weg zu gehen, wenn drei Familien im selben Haus lebten, hatte jede ihre eigene Küche! Was für eine Verschwendung von Energie, musste doch jeder Herd extra geheizt werden,  Ein Haus fiel auf durch den Pandur, den gemalten Torwächter aus der Zeit Maria Theresias, und durch die geschnitzten Symbole im Giebelbereich: Pelikan, Drache, Rabe.

Der Besuch der Schule war natürlich unerlässlich. Schon erstaunlich, wie brav unsere Gruppe dem Unterricht von Prof. Sandbichler, dem Führer, folgte. Aber der Vergleich macht mich schon sicher: Unterrichten ist heute bei allen Nachteilen und Jammereien um vieles angenehmer als es damals gewesen sein muss. Man kann zwar nimmer im Nebenraum des Klassenzimmers (=Schule) schlafen, dafür stehen den Lehrern heute doch ein paar Lehrmittel mehr zur Verfügung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da moderne Museumspädagogik nicht in der Vergangenheit steckenbleibt, gibt es im Höfemuseum ein heutiges Gasthaus, in dem wir uns von den Strapazen der Wanderung durchs Oberland erholten und uns für den Heimweg stärkten.

Irene Turin

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