Universum – jeder weiß, was das ist. Aber Audioversum? Nun, eine kleine Gruppe von Tiroler und Vorarlberger Transplantierten und Angehörigen kennt es. Hier eine kurze Information für alle Verhinderten, Unentschlossenen, Vereinsmuffel, .......
Im Innsbrucker Audioversum wird das Hören zu einem sichtbaren und einem fühlbaren Erlebnis. Wir sind im Alltag in eine Geräuschwelt eingebettet und nehmen - aus Gewohnheit? aus Schutz? - viele Geräusche nicht oder nicht mehr war. Da ist es dann schon eine Herausforderung, wenn man z.B. einem pfeifenden Vogel folgen muss. Die anderen können diese „Ton-Suche“ am Monitor verfolgen, und verstehen nicht, was daran so schwer sein soll, bis sie es selber probieren. Wenn wir Geräusche und Lärm hören, dann nerven klingelnde Radfahrer vielleicht, aber die Schallwelle der Klingel ist eine Streicheleinheit im Vergleich zum Geräusch eines Flugzeugtriebwerks! Diese Welle vibriert ganz ordentlich.
„Gut gebrüllt, Löwe!“ - aber mit wie viel Dezibel? Wer möchte, kann im Schreiraum ausprobieren, wie laut er schreien kann. 85 dB über längere Zeit ist gesundheitsschädlich; 150 dB der Startlärm eines Flugzeugs. 120 dB ist als maximale Lärmstärke im Schreiraum markiert, tiefrot = sehr gefährlich, aber keiner von uns schafft es! Bleibt die Frage: Würden wir es gemeinsam schaffen?
In einer großen 3-D-Präsentation bekommen wir Einblick ins Ohr: Die Schallwelle trommelt auf das Trommelfell, dieses gibt die Vibration weiter, weiter, weiter bis zur Gehörschnecke im Innenohr, wo die Haarzellen sitzen. Von der Schnecke leitet der Hörnerv die Schwingungen ins Gehirn, und die Nervenbündel des Gleichgewichtsorgans sorgen für unsere Stabilität im Raum. Für die Weiterleitung von Schall müssen sich diese Haarzellen bewegen. Brechen sie aber im Laufe eines langen Lebens ab, hören wir zunehmend schlechter bis gar nicht mehr. Wir probieren selbst, wie sich der Klang verändert und dumpfer wird, indem wir Haarzellen festhalten. Wenn sich keine mehr bewegt, ist für den betroffenen Menschen alles still.
Alles Akustische sind Schwingungen; darauf beruht auch das Hörrohr. Wenn wir mit den Ohren nicht mehr hören, können wir die Schallwellen über Stirn und Kinn aufnehmen; bei einigen geht’s auch über den Ellbogen. Mit dieser Art der körpernahen Verständigung sollte man in Zeiten wie diesen vielleicht eher vorsichtig sein ....
Noch ein Abstecher in die Sonderausstellung „Farben“, dann hatten wir uns nach fast zwei Stunden Information und Interaktion wahrlich ein Mittagessen verdient. Nach so viel Zuhören mussten wir jetzt reden.