Es ist nicht immer leicht, den richtigen Zeitpunkt und die richtige Veranstaltung zu finden, und es ist auch nicht leicht, alle rechtzeitig zu erreichen. Und so war die Schar derer, die sich am 11. September zum Ö1 Kultur-Picknick „vor den Augen des Riesen“ trafen, durchaus überschaubar.
Ein strahlender Sonntagvormittag, blauer Himmel. Weiße Wölkchen über der Innsbrucker Nordkette (die eigentlich Inntalkette heißt) auf der einen Seite, auf der anderen bewachen uns die dunklen Augen des Riesen der Swarovski Kristallwelten. Geschäftiges Treiben der Organisatoren im Hintergrund. Rosamunde Pilcher hätte ihre helle Freude an diesem Szenario.
Wir finden einen ruhigen Platz in der Sonne und beginnen unsere Gespräche österreichisch kulinarisch – mit einer steirischen Spezialität und frisch gebackenen Laugenbrezen. Die Themen kreisen um alles, was uns in den letzten Monaten bewegt hat; Erst-vor-Kurzem-Transplantierte profitieren von den Erfahrungen der „alten Hasen“. Es ist schon wichtig zu hören und zu sehen, wie normal und gut das Leben nach der Transplantation sein kann, denn nur so können Unsicherheiten oder Ängste überwunden werden.
Als es nicht mehr warm, sondern heiß ist, wandern wir in den Schatten. Das Kulturprogramm von Ö1 hat schon Fahrt aufgenommen; an verschiedenen Plätzen des weitläufigen Geländes wird Musik gemacht; Sprechproben finden statt. Auf dem Teich vor dem Riesen, in dem sich die Wunderkammern befinden, fährt ein Papierboot mit jungen Musikerinnen …..
Einige von uns begeben sich in die Höhle des Riesen. Auch wenn der Besuch dort nicht der erste ist, der Faszination der Kristalle kann man sich nicht entziehen! Das ist ein Funkeln und Leuchten und Glänzen und Glitzern, irgendwie wie Weihnachten in Kindertagen! Internationale Künstler waren an der Gestaltung beteiligt; manche von ihnen narren die Besucher durch die Wirkungen von Licht und Schatten.
Viel gibt es im Garten auf verschiedenen Bühnen zu sehen und zu hören. Ulf und ich entscheiden uns für die „Klangwolke“, die über schwarzem Wasser hängt und sich nicht beschreiben lässt. Unser Blick schweift von der kristallenen Wolke zu den echten Wolken, die nichts Gutes verheißen. Also schnell noch auf einen Abschiedskaffee, bevor die ersten die Flucht vor dem Regen ergreifen.
Irene Turin