Wir HTX Patienten wurden nicht nur mit wichtigen Medikamenten, sondern mit einer entsprechenden Schulung bezüglich Bewegung in den Alltag nachhause entlassen.
Es geht uns ja gut. Wir können mit unserer Familie, den Angehörigen, Freunden und Bekannten wider unseren Alltag verbringen. Sicher haben wir davon einiges an Vorsätzen, die uns ans Herz gelegt wurden, schon vergessen. Den inneren Schweinehund zu überwinden fällt nicht immer leicht.
Deshalb wollen wir, in Kurzform den Vortrag von Frau Lindorfer, Physiotherapeutin wieder geben.
Frau Petra Lindorfer hat ihre Ausbildung zur Physio- und Atemtherapeutin an der Uni – Klinik am AKH Wien absolviert und ist in einer Gemeinschaftspraxis in Linz-Pasching (Oö) tätig.
„Bewegung mit Herz – Ein Einblick in die Kardiologische Physiotherapie“ - Ein Vortrag von Frau Petra Lindorfer BSC Physio- u. Atemtherapeutin
Physio…. was ist das?
Physiotherapie ist die Arbeit mit Bewegung und umfasst physiotherapeutische Verfahren der Bewegungstherapie sowie begleitende Maßnahmen der physikalischen Therapie.
Der Fokus liegt darin, Störungen und Fehlfunktionen vorzubeugen bzw. zu beheben oder zu minimieren.
Dabei werden alle Systeme betrachtet, die Einfluss auf die Bewegungsfähigkeit des Menschen haben können.
Nachsorge nach der HTX
- Frühmobilisation (Phase I)
ab 1. Woche nach der OP
Querbettsitz, Lagewechsel, Gehen, ... - Stationäre Reha (Phase II)
ab 4. – 5. Woche nach OP
Leistungsdiagnostik, Ausdauertraining, Krafttraining ca. 4 Wochen,
5x / Woche - Ambulante Reha (Phase III)
Fahrradergometer / Laufen mit gesteigerter Intensität
ca. 4 Wochen, 2x / Woche
Behandlungsmöglichkeiten in der Physiotherapie – Praxis
- Trainingstherapie
Ausdauer
Kraft
Bewegungstherapie
- bei verminderter Beweglichkeit
- Beschwerden am Bewegungsapparat
- aktiv / passiv
- Behandlung von Narbe / Bindegewebe
- Entspannungstechniken
Was sollte nach der Entlassung aus der Reha weiter gemacht werden, um fit zu bleiben?
Krafttraining
- Kraftausdauer / Muskelaufbau
- Dynamische Bewegungsserien
- kontinuierliche Steigerung
- Submaximal (wenig Gewicht, mehr Wiederholungen)
- z.B. an Zugapparaten (Seilzug)
Kraftausdauer
- 2-3 x / Wo
- Dynamische Übungen
- 30% - 50% der max. Kraft
- 12 – 25 Wiederholungen
- 1 – 3 Serien, 30 – 60 sec. Pause
- 6 – 8 Übungen (Wiederholungen)
Muskelaufbau
- 2-3 x / Wo
- Dynamische Übungen
- 40% - 60% der max. Kraft
- 8 – 15 Wiederholungen
- 1 – 3 Serien, 30 – 60 sec. Pause
6 – 8 Übungen (Wiederholungen)
Trainingstherapie
Optimale: kombiniertes Kraft – Ausdauertraining
Unterschiedlicher Muskelgruppen OE, UE u. Rumpf
im Wechsel und in Serien
mindestens 8 – 15 Wiederholungen
Pause 30 – 60 sec.
Trainingsplan ist dem jeweiligen Gesundheitszustanddes Patienten anzupassen
⇒ Sportmedizinische Untersuchung!!!
Trainingstherapie
- kardiale Denervierung → keine Angina Pectoris
- sympathische und parasympathische Steuerung fehlt
- Herzfrequenzanstieg über Ausschüttung von Stresshormonen (Katecholaminen)
⇒ verzögerter Herzfrequenzanstieg bei Belastungsbeginn
⇒ verzögerter Herzfrequenzabfall nach Belastung
Daher:
seine Parameter zur Steuerung der körperlichen Belastung kennen und einhalten
- Herzfrequenz
- Borg-Skala (13-14/20)
- Trainingsintensitäten (Watt)
Cool Down Phase von 10 – 15 min einhalten
⇒ Fehlende parasympathische Regulation
Sollten sie sich dazu entschließen wieder mit dem Training zu beginnen.
Klären sie durch eine Sportmedizinische Untersuchung, mit ihrem behandelnden Arzt, ihren Gesundheitlichen Zustand ab.
Wir hoffen sie durch den Beitrag animiert zu haben und wünschen ihnen Erfolg und Gesundheit.
Wir bedanken uns bei Frau Lindorfer BSC, für ihren Vortrag und für die zur Verfüg-ung gestellten Unterlagen.