HTX, Erkenntnisse - Erfahrungen - Zukunft

Die SHG OÖ hatte am 29. März zu einem Themenabend mit Hr. Univ. Prof. Dr. Andreas Zuckermann „neue Erkenntnisse in der HTX, Erfahrungen nach über 30 Jahren HTX in Österreich und was bringt die Zukunft?“ geladen.

Dieser Einladung folgten 80 Personen. Leider mussten wir, denn die noch nachträglich versuchten sich anzumelden, absagen. Da nicht mehr Plätze zu Verfügung standen.

Der Vortrag streifte einen großen Bogen, von Beginn an über Heute und ein Blick in die Zukunft.
1901 entdeckte Karl Landsteiner die AB0-Blutgruppen.
1902 führte Emerich Ullmann die 1. NTX durch (Hund), die Erfahrungen trugen einen wichtigen wenn auch kleinen Teil dazu bei.

Im 20 Jahrhundert, am 03.12.1967 wurde durch Christian Barnad aus Südafrika Kapstadt die erste HTX durchgeführt, der Patient Louis Washkansky überlebte dies 18Tage, weil man noch keine Immunsuppressiva Medikamente hatte, wie wir sie heute kennen.

1953 wurde die erste HTX in Österreich durch Prof. Raimund Magreiter in Innsbruck durchgeführt, das neue Herz wurde dem Patienten zur Unterstützung des eigenen Organs beigefügt. (Huckepack)

Die erste wirkliche HTX wurde in Wien unter der Federführung von Prof. Dr. Axel Laczkovics, Prof. Dr. Ernst Wolner und Prof. Dr. Hermann Kasal durchgeführt.

Prof. Dr. Axel Laczkovics, Prof. Dr. Ernst Wolner und Prof. Dr. Hermann Kasal Zur Verfügung gestellt von Uni.- Prof. Dr. A. Zuckermann, Vortrag HTXOÖ

 

stammbaumhtxwienZur Verfügung gestellt von Uni.- Prof. Dr. A. Zuckermann

Eine Statistik der EU aus dem Jahre 2008 zeigte wie viele Patienten an Herz-insuffizienz leiden und sterben. Sowie die Kosten die dadurch entstehen

  • 637000 Sterbefälle pro Jahr
  • 100 – 120 /10000 starben an HF (1968 - 2008)
  • DALY (disability adjusted life years) 360 Spain – 2600 Russia
                (Folgeschäden zB. Schlaganfall)
  • 880/100000 Hospitalisierungen / Jahr HF

Das sind

  • 2% der Europäischen Gesundheitskosten
  • 24 Bill € medizinische Kosten (2006)
  • 25 Bill € nicht medizinische Kosten (Produktivitätskosten)
  • 49 Bill € Gesamt Kosten / Jahr

Die optimierte Herzinsuffizienztherapie bringt eine Verbesserung des Überlebens, sowie eine Verbesserung der Lebensqualität.

Entscheidende Faktoren zur Empfängerselektion sind:

  • Alter: 0-70 Jahre
  • Allgemeinzustand, Ernährungszustand (BMI<30), Muskelmasse
  • Pulmonaler Gefässwiderstand (<3.5 Wood,TPG <15,sysPAP<60)
  • Renale Funktion (>40CreaCl, oder HNTX)
  • Aktive Infektion (Sepsis)
  • Diabetes (cave Endorganschäden)
  • Peripherer Gefässstatus (Carotis, PAVK)
  • Lungenfunktion (Restriktion, Obstruktion)
  • Leberfunktion (Zirrhose!!)
  • Virusserologie (HIV,Hep B&C,CMV)
  • Psychosoziale Faktoren (Rauchen, Alkohol)

Das Lebensalter steigt, wir werden älter und die Technik (Sicherheitsgurt im Auto, Helmpflicht usw.) veränderte das Spenderaufkommen. Die Problematik ist, es gibt mehr Empfänger auf der Wartelist als Spender.

Dies führt zu längeren Wartezeiten auch in Österreich
<1991: 35Tage, 1991-1996: 90Tage, >1997: 142Tage, HU Status : 11Tage.
Die Sterblichkeit stieg auf 28% der Warteliste.


Es gibt 3 Säulen um die Sterblichkeit während der Wartezeit zu optimieren.

Dies sind:

  • der implantierbare Kardioverter-Defibrillator (ICD) und Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) Schrittmacher, (95%)
  • Medikamentöse Überbrückung (60%)
  • Kunstherz (25%)

Patienten bei denn keine dieser Therapien hilft, werden auf HU (Hochdringlichkeit) gesetzt ca. 20%.
Durch diese Maßnahmen kann die Sterblichkeit <10% gedrückt werden.

Das Kunstherz ist eine der Säulen die zum Überleben der Patienten beiträgt.
Der Patient ist derzeit dadurch eingeschränkt, weil die Pumpe eine Verbindung zur Außenwelt (Akku) benötigt. Diese Verbindung birgt das Risiko einer Infektion. Da gibt es einiges noch zu erforschen, bis die Stromversorgung mitimplantiert werden kann. Akkugröße, -kapazität, -ladung, Lebensdauer, Wärmeentwicklung beim Laden usw.
Die Forschung schreitet da in Punkto Miniaturisierung stätig voran.

Die Technik der Transplantation wurde die Jahre hindurch standardisiert.

Von der Entnahme bis zum ersten Schlag im Empfänger dürfen max. 4Std.vergehen ohne Gefahr zulaufen dass das Spenderherz einen Schaden nimmt.
Hier wird versucht mit einer neuen Technik die Transportzeit zu verlängern.
In einem speziellen Apparat wird das Spenderherz schlagen und von Blut durchflossen transportiert.

Die Infektion und Abstoßung sind die größten Feinde der Transplantation

Durch bessere Immunsuppression und optimale Antikörper –Induktion konnte die Überlebensrate in den 12-60 Monaten nach der Transplantation auf ca. 90% gesteigert werden.

Es gibt 4 Faktoren (apokalyptische Reiter) die das Transplantations-Ergebnis langfristig beeinflussen.

  • Infektion
  • Graftvasculopathy (Plague Verkalkung)
  • Krebs
  • Niereninsuffizienz

Die Balance in der Immunsuppression ist ein wichtiger Bestandteil.

Die Kontrollen sollen eine

  • Überdosierung     -> Infektionen (virale) + Lymphome (PTLD)
  • Unterdosierung    -> akute Abstossung + Chronische Abstossung(CAV)

verhindern.

Im Laufe der Zeit kann dann die Dosierung sich verändern, dies wird und darf nur der behandelnde Arzt im TX-Zentrum od. im Nachsorge-KH durchführen.

Freie Spender-DNA & TTV Virus als Hilfe für Individualisierte Immunsuppression

Es wird im weltweiten Netzwerk der TX-Zentren nach einer individualisierten Immunsuppression geforscht. Die DNA könnte über die Immunabwehr Auskunft geben, je besser diese übereinstimmen, könnte eine niedrigere Immunsuppression gefolgt durch weniger Nebenwirkungen ergeben. Und dass das Transplantations-Ergebnis verbessern.

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich für den hervorragenden Vortrag und der zur Verfügung Stellung des Bildmaterials aus dem Vortrag.

 

Kontakt

Österreichischer Verband der
Herz- und Lungentransplantierten

Obere Augartenstraße 26-28/II/1.09
1020 Wien

Telefon: +43 (0)1 5328769
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