Themennachmittag der SHG NÖ mit Frau Mag. Beate Smeritschnig, LuTX Psychologin AKH Wien

 Am Samstag, den 8. März 2014 kamen nicht nur zahlreiche Mitglieder und Angehörige der SHG NÖ sondern auch viele Interessierte aus Wien und .

Mit einem Filmbeitrag zum Thema „Compliance“ bzw. „Der Beitrag der Patientinnen zum guten Transplantationserfolg“ eröffnete Fr. Mag. Smeritschnig die Veranstaltung.

 

In diesem Beitrag wurde uns in positiven und negativen Beispielen geschildert, wie wichtig es ist, die ärztlichen Vorschreibungen konsequente zu befolgen. Besonders unterstrich Fr. Mag. Smeritschnig die Bereitschaft bei chronisch kranken Menschen in Hinblick auf Einnahme der Medikamente und dem Befolgen der Diät. Ein wesentlicher Aspekt ist auch die Veränderung des Lebensstils.

 

Anforderungen an den Patienten nach LuTX:

  • Der Patient muss die Ernsthaftigkeit seines Leidens erkennen und an die Wirksamkeit der Therapie glauben.
  • Das Betreiben des Selbstmonitorings wie z.B. Blutdruck-, Fieber-, Peak-Flow-, Gewichts- und auch ev. Blutzuckermessung.
  • Lebenslange, regelmäßige und exakte Einnahme der Immunsuppression. Bei auftretenden Nebenwirkungen unbedingt mit der Ambulanzärztin Rücksprache halten. Eventuelle Umstellung auf ein anderes Medikament.
  • Wie kann der Arzt helfen? Reden Sie mit Ihm, denn er weiß nur das, was der Betroffene über sich und seine Probleme erzählt.
  • Wichtig ist die Unterstützung seiner Angehörigen, Freunde in seinem Befolgungsverhalten.
  • Infektionsquellen unbedingt meiden, dies könnte den Zustand rapide verändern.



Ambulanztermine:

  • Mit regelmäßigen ambulante Kontrollen und Untersuchungen (z.B. Bronchoskopien) kann eine Veränderung im Körper rechtzeitig erkannt werden und somit auch lebensrettend sein.

Lebensverlängernde Maßnahmen:

  • regelmäßige Einnahme der Immunsuppression. KEINE Eigenmedikation durchführen
  • Ausdauertraining: gute Lebensqualität, Gewichtskontrolle, gute Lungenfunktion hängen eng mit Training zusammen. Regelmäßiges Ausdauertraining hilft Ihnen enorm!
  • Enger Zusammenhang zwischen Training und Übergewicht. Bis zu 45% der Patienten sind postoperativ übergewichtig, davon 28% extrem. Das bedeutet eine extreme zusätzliche Belastung für den Körper; Atemnot und Erkrankungen sind Folgeerscheinungen. Eine Änderung ist in den meisten Fällen nur mit fremder Hilfe bewältig bar. Eine ausgebildete Diätassistentin und ein ausgewogenes Umfeld können hier sehr hilfreichen sein.
  • Wichtig dabei ist eine ehrliche Dokumentation des Essens und Trinkens pro Tag. Hier sieht man, wo die versteckten Kalorien lauern.


Alkohol- und Nikotinmissbrauch

  • Patienten mit einem Alkoholabusus in der Vergangenhei, nehmen zum größten Teil ihr Trinkverhalten wieder auf (6%)
  • Gefahr: im betrunkenen Zustand werden Medikamente nicht eingenommen (vergessen) bzw. aus Angst vor Nebenwirkungen (Alkohol + Medikamente) eher bewusst nicht eingenommen
  • Alle Patienten müssen einen Kotinin-Test (Rauchertest) VOR der Listung zur Transplantation abgeben (dies wird an allen internationalen Zentren so gehandhabt), egal welche Diagnose, denn Rauchen fördert die Tumoranfälligkeit für alle Tumorarten.
  • Verständnis seitens der Familie/Freunde/KollegInnen erbeten – rauchfreie Umgebung schaffen.
  • Das Rauchen ist eine Sucht, die manchmal ein Leben lang an Ihrer Seite steht.
  • „Es gibt keine zweite Chance“ - rauchende Patienten sind definitiv von einer Retransplantation ausgeschlossen

Transplantation ist sicher die größte Herausforderung im Leben eines Menschen. Die Patienten gehen durch viele Phasen wie Höhen und Tiefen, Hoffnungen und Enttäuschungen sowie neue Ängsten.
Trotz der „Schattenseite“ der Transplantation mit all ihren Nebenwirkungen und Einschränkungen gibt sie den Menschen eine andere neue Lebensqualität.

 

 

 

 

Was bedeutet Lebensqualität:

  • Weiß ich überhaupt was bzw. wer mir gut tut?
  • Hobby, Beschäftigungen, Leidenschaften leben, Freunde treffen usw.
  • Am Leben mit den anderen wieder teilnehmen
  • Was erfüllt mich mit Freude?
  • Womit kann ich Kraft- bzw. Energie tanken und somit mehr Lebensfreude bekommen?
  • Einen „gesunden Egoismus„ leben
  • Sich selbst wichtig nehmen
  • In Notsituationen Auszeiten nehmen und gut zu sich selber sein.
  • ich habe es geschafft, einfach stolz auf mich selber sein!

Leben Sie Ihr Leben!

 


Die Verhaltensweisen nach Lungentransplantation finden Sie unter „Medizinisches“ auf unserer Homepage unter: Verhaltensweise nach Lungentransplantation

 


Wir danken Frau Mag. Beate Smeritschnig ganz herzlich für ihren Beitrag, der durch große Fachkompetenz überzeugte und mit großem Interesse aufgenommen wurde. Es blieb keine Frage offen, wir haben einen sehr interessanten Themennachmittag erlebt.

Kontakt

Österreichischer Verband der
Herz- und Lungentransplantierten

Obere Augartenstraße 26-28/II/1.09
1020 Wien

Telefon: +43 (0)1 5328769
E-Mail:

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