War der Titel eines Vortragabends der Selbsthilfe Niere, zu dem „alle Organe“ eingeladen waren. Das Haus des Sports in Wien als Veranstaltungsort war gut gewählt, das Interesse am Thema groß.

Zu groß, denn etlichen Interessierten musste aus Platzmangel abgesagt werden. Aufgrund der 4 verschiedenen Farben der Armbänder war leicht auszumachen, welche Organe vertreten waren. Die Zahl der blau (Lu) und rot (H) leuchtenden Armbänder war beachtlich.



Univ. Prof. Dr. Erich Pohanka, Leiter der 2. Internen am AKH Linz, sprach über

Therapietreue und Verständnis, die Schlüssel zur guten Funktion des Transplantats

Hier eine kurze Zusammenfassung:

Ziel der Transplantation ist Lebens-Qualität.  Compliance ist der Weg dorthin. Natürlich hat auch das Leben vor der Transplantation Lebensqualität, doch sollte sich diese durch die Transplantation entscheidend verbessern. Bei Herztransplantierten z.B. belegen Studien, dass sie im Allgemeinen die beste Lebensqualität von allen Organtransplantierten haben. Eingeschränkt wird die Lebensqualität nach der TX durch Immunsuppression und (deren) Nebenwirkungen

„Compliance“ wurde 2003 definiert als „Verhalten einer Person, das mit den medizinischen Therapiezielen übereinstimmt“. Compliance* bzw. Adhärenz* ist bei akut Erkrankten höher als bei chronisch Kranken. Compliance kann man messen. (Abb. 1)

Klinische Folgen der Non-Compliance sind bekannt: akute und chronische Abstoßung; bei Herztransplantierten z.B. geht ein Viertel der Todesfälle auf Non-Compliance zurück. Bei Nierentransplantierten ist das Risiko des Organverlusts noch größer.

Auch die Motive für Non-Compliance sind bekannt: verlängerte Einnahme-Intervalle, „drug holidays“ (Einnahme vergessen, dafür dann die doppelte Dosis) und „white coat compliance“ (= wenn die Medikamente nur vor dem Kontrolltermin eingenommen werden). Studien sprechen von 22 – 55% Non-Compliance. Besonders schwierig ist die Situation bei Kindern, Jugendlichen und dementen Personen.

Wie kann man Abhilfe schaffen:

  • Medikationshilfen  und Erinnerungshilfen (Abb. 2) machen es den PatientInnen leichter, ihre Medikamente rechtzeitig einzunehmen.
  • Ein gutes Arzt-Patient-Verhältnis (Abb.3)
  • Compliance wird bedeutend größer, wenn Medikamente nur 1x/Tag genommen werden müssen.



Das Wissen um die Wichtigkeit der Compliance ist das eine Stück des oben genannten Wegs zu Lebensqualität. Das zweite ist das Wissen um Möglichkeiten der Unterstützung des Patienten. Um ein neues Hilfsmittel ging es im zweiten Vortrag:

Mag. Patrick Schlager :

„myOrgan“ – eine App als Werkzeug zur Therapietreue“


Die App“ myOrgan“ wird von der Firma Astellas zur Verfügung gestellt und kann seit dem 1. April 2014 genutzt werden. Der Download ist gratis und funktioniert auf jedem i-Phone, Android, Smart-phone und Tablet. (Siehe auch alive Nr 20, S.8)

Die App wird fortlaufend weiterentwickelt. Die einzelnen Menüpunkte sind übersichtlich gestaltet; zusätzlich gibt es Service-Apps. Offen bleibt nur die Frage: „Will ich Datenschutz oder schnelle Hilfe?“
Claus Pohnitzer und sein Team von der Selbsthilfe Niere hatten nicht nur für geistige Nahrung gesorgt, sondern auch für das leibliche Wohl. Beim anschließenden Buffet gab es genug Zeit und Gelegenheit, um zu plaudern und Erfahrungen auszutauschen.

*Vgl. zu Compliance und Adhärenz: alive!intern Nr. 17 (Dez. 2013) S.12 (Bericht über die Austrotransplant)


Irene Turin
(Folien: Prof. Pohanka; Foto: Selbsthilfe Niere)

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