Impfplan Österreich 2023/2024

Das ist der aktuelle Impfplan Östrreich, in dem nicht nur die Influenza- und Coronaimpfung zu finden sind - sondern auch, erstmals heuer, eine Impfung gegen das RS Virus!

Der Herbst/Winter naht und so auch die Viren-Wellen. OÄ Dr. Heidrun Kerschner (Immunologin/Virologin - Mikrobiologie/Tropenmedizin Elisabethinen Linz) empfiehlt die Impfungen in der folgenden Reihenfolge:

1) Corona (die neue Impfung inkludiert bereits Schutz vor neueste Variante "Eris") - auch wenn man nicht darauf angesprochen hat, da es noch keine "non responder" Deklarationen gibt. Hat man eine Covid Infektion durchgemacht, kann man bereits 6 Monate danach wieder impfen. (Seite 12 ff.)

2) RSV Impfung ( (Seite 103 ff.)

3) Influenza Impfung (wie gewohnt mit adjuviertem Impfstoff und dann noch einmal) (Seite 47 ff.)

Die Reihenfolge ist nur eine Empfehlung, die sich aus der Erfahrung der Immunologen ergibt, wann welche "Welle" kommt. Laut Dr. Kerschner braucht man keinen Abstand zwischen den Impfungen einhalten.
Nach wie vor gilt: keine Lebendimpfstoffe nach der Transplantation!

Es bleibt natürlich dir selbst überlassen, ob du dich impfen lassen möchtest, aber die Transplantzentren raten dazu.

Bei Unsicherheiten und individuellen Problemen, melde dich bitte wie gewohnt bei deinem/r TX Arzt*in

 

Der Österreichische Impfplan im Original << HIER >>

 

Auszug: Österreichischer Impfplan 2023/24

RSV - Respiratorisches Synzytial-Virus

Erwachsenenimpfung
Ab Herbst 2023 stehen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr 2 Impfstoffe zur Vermeidung von durch RSV ausgelösten Erkrankungen des unteren Respirationstrakts zur Verfügung:

Arexvy: adjuvantierter Subunit-Impfstoff.

Abrysvo: bivalenter (A/B) Subunit-Impfstoff nicht adjuvantiert. Dieser Impfstoff ist zusätzlich auch zugelassen zur Impfung von Schwangeren in der 24. bis 36. SSW.

Indikation
Folgende Personengruppen haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko:

- Schwere dekompensierte Organerkrankungen
- onkologische Patient:innen
- Personen mit Immundefekten, schweren respiratorischen, kardialen, renalen oder endokrinen, metabolische, neurologischen Grunderkrankungen
- Stark übergewichtige Personen (BMI ≥ 30)
- Bei HIV-Infektion oder anderen immunsuppressiven Erkrankungen
- In Alten- und Pflegeheimen betreute Personen

Die Impfung ist ab dem vollendeten 60. Lebensjahr zugelassen und empfohlen. Darüber hinaus kann – basierend auf theoretischen Überlegungen - die Impfung bei Personen ab 18 Jahren mit den unter „Indikation“ gelisteten Risikofaktoren erwogen werden: Der Einsatz von Arexvy oder Abrysvo kann bei immunsupprimierten oder pulmonal vorerkrankten Personen auch vor dem 60 Lebensjahr sinnvoll sein, jedoch liegen zurzeit wenige Daten vor und daher muss eine Applikation nach genauer Nutzen-Risikoabwägung durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise Spezialistinnen und Spezialisten erfolgen (off-label).
In Österreich beginnt die RSV-Saison gewöhnlich im November und erreicht den Höhepunkt im Februar, weshalb die RSV-Impfung optimaler bereits im September verabreicht wird.

Impfschema
Die aktive Immunisierung mit Arexvy oder Abrysvo wird derzeit mit einer einmaligen Impfung durchgeführt. Ob weitere Impfungen nötig sind, ist Gegenstand laufender Studien.

Erkrankung, Epidemiologie und Bedeutung
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein umhülltes RNA-Virus, das die Schleimhäute des Respirationstrakts [..] befällt und eine Zellverschmelzung verursacht. Es besitzt eine doppelschichtige Lipidhülle, in die Glykoproteine eingelagert sind. Es gibt 2 Typen, die sich in der Antigenstruktur des G-Proteins unterscheiden: RSV-A und RSV-B.
Die Infektion erfolgt in erster Linie als Tröpfcheninfektion, kann aber auch über Kontakt mit Nasen-/Rachensekret direkt oder indirekt über kontaminierte Oberflächen erfolgen. Infizierte Personen sind im Durchschnitt 3-8 Tage ansteckend, aber es gibt auch Patient:innen (insbesondere solche mit Immundefekten), die das Virus mehrere Wochen lang ausscheiden können, ohne weiterhin Symptome zu zeigen. Die Erstinfektion erfolgt gewöhnlich innerhalb der ersten 2 Lebensjahre, kann aber auch in Abhängigkeit von infektiösen Kontakten erst später erfolgen. Die Infektion ist üblicherweise selbstlimitierend, die Epithelien regenerieren sich innerhalb von 4-8 Wochen. Allerdings kann es im Zuge der Infektion auch zu schweren Verläufen mit Komplikationen kommen, zu denen Otitis media mit Superinfektionen mit anderen Viren oder Bakterien wie H. influenzae oder S. pneumoniae gehören. Wiederkehrende Obstruktionen, Hyperreagibilität des Bronchialsystems, Exazerbation von Asthma oder chronischen pulmonalen, kardialen oder neurologischen Erkrankungen sind weitere RSV-assoziierte Komplikationen.
Laut Schätzungen einer Studie aus dem Jahr 2019 sind in der Gruppe der Kinder unter 5 Jahren weltweit ca. 33 Mio. betroffen von sogenannten Acute lower respiratory tract infections (ALRI) ausgelöst durch RSV.
Bei Erwachsenen und insbesondere älteren Personen wird die Bedeutung der RSV-Infektion unterschätzt, weil routinemäßig kein Virusnachweis erfolgt. Gemäß einer Übersichtsarbeit beträgt die Rate an akuten RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege bei Personen im Alter von 60 und älter 1,6 % pro Saison. In Industrienationen wird die Zahl der akuten respiratorischen Infektionen bei Personen über 65 Jahre auf 1,5 Mio. geschätzt und die Hospitalisierungsrate auf etwa 14,5 %. Laut einer australischen Studie entspricht bei Personen ≥ 75 Jahre die RSV-Hospitalisierungsrate etwa der von Influenza. Die Letalität im Spital betrug in dieser Altersgruppe 7 % und ist damit deutlich höher als bei Kleinkindern. Demnach weist die Alters-Inzidenzrelation schwerer RSV-Infektionen wie bei den meisten respiratorischen Infektionskrankheiten einen U-förmigen Verlauf auf: Hohe Hospitalisierungsraten im Kleinkindalter und ein starker Anstieg ab einem Alter von etwa 60 Jahren. Im Alter zwischen 6 und 60 Jahren treten Hospitalisierungen aufgrund einer RSV-Infektion hauptsächlich bei Personen mit Grunderkrankungen auf.

Die Bedeutung der RSV Impfung der älteren Bevölkerung sowie Personen mit Grundkrankheiten und Immunsuppression liegt in der hohen absoluten Zahl an Betroffenen mit schweren Krankheitsverläufen und Tod. Im selben Maße zählt die Gruppe der Neugeborenen und Kleinkinder zu jenen mit erheblichem Risiko. Dabei ist die Letalität besonders bei Frühgeborenen, Kindern mit chronischer Lungenerkrankung (z.B. zystische Fibrose), angeborenen Herzerkrankungen, neuromuskulären Erkrankungen deutlich erhöht. Deshalb ist ein Schutz etwa durch maternale Impfung in der Schwangerschaft (24. bis 36. SSW) oder post partum durch passive Immunisierung gerade für diese Kinder wichtig.
Bei älteren Kindern und Erwachsenen unter 60 Jahren ist das RSV-Risiko zwar auch nicht zu vernachlässigen, eine besondere Indikation zu passiver oder aktiver Immunisierung (off-label) ist aber zweifellos bei Personen mit kardialen, pulmonalen und endokrinen Grunderkrankungen abzuleiten.

Corona Virus

Indikation

- Personen 60 Jahre und älter (auch ohne zusätzliche Risikofaktoren)
- Schwangere
- Personen mit Trisomie 21
- Personen mit respiratorischen, kardialen, renalen, endokrinen, metabolischen, neurologischen, psychiatrischen oder chronisch-entzündlichen Grunderkrankungen, schwere (dekompensierte) Organerkrankungen
- Onkologische Patient:innen
Personen mit Immundefekten, Immundefizienz oder immunsupprimierender Therapie, HIV-Infektion, Organ- oder Knochenmarkstransplantation, Autoimmunerkrankungen
- Übergewichtige Personen (BMI ≥ 30)
- In Alten- und Pflegeheimen betreute Personen sowie Personen mit intellektuellen oder körperlichen Behinderungen in und außerhalb von Betreuungseinrichtungen

Impfschema
Es ist davon auszugehen, dass Kinder und Erwachsene ab dem vollendeten 5. Lebensjahr mit über 95%iger Wahrscheinlichkeit bereits Viruskontakt durch Impfung und/oder Infektion hatten und daher keine Grundimmunisierung mehr benötigen und daher im immunologischen Sinn grundimmunisiert sind (vgl. Influenza).
Daher wir nur mehr eine einmalige Impfung, bevorzugt im Herbst, mit absteigender Priorität empfohlen für:

- Personal des Gesundheitswesens
- allen Personen ab dem vollendeten 12. Lebensjahr.
- alle unter „Indikation“ gelistete Personen

Grundsätzlich sollten ausschließlich gegen XBB gerichtete Variantenimpfstoffe verwendet werden.

Bei Gesunden wird ein Mindestabstand zu vorangegangener Exposition von mindestens 6, idealerweise 12 Monaten empfohlen.

Bestimmte Risikopersonen (Personen ab 60 Jahren, immunkompromittierte Personen) können auch schon früher (nach 4 Monaten) geimpft werden. Ein Mindestabstand von 4 Monaten zur vorangegangenen Exposition sollte aber auch bei diesen Personen nicht unterschritten werden.

Immunisierungsschemata laut Zulassung: (Übersichtstabelle Impfschema COVID-19 inkl. Information zu verfügbaren Impfstoffen: www.sozialministerium.at/impfplan)

Allgemeine Hinweise

Erfolgt eine Impfung während oder nach einer nicht bekannten Infektion, so ist dies unproblematisch.

Ein Plattformwechsel (also Wechsel zwischen mRNA-Impfstoffen und Proteinimpfstoffen) ist nach 2 oder noch mehr mRNA-Impfdosen möglich und sollte auf Wunsch der zu impfenden Person bei Verfügbarkeit auch erfolgen.

Nach der COVID-19-Impfung werden drei Tage körperliche Schonung sowie Sportkarenz für eine Woche empfohlen. Besonders wenn innerhalb von 3 Wochen nach der Impfung Erschöpfung, Müdigkeit oder Fieber auftreten, sollten körperliche Anstrengung und Leistungssport unbedingt vermieden werden. Bei Atemnot oder Brustschmerzen sollte umgehend ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Personen mit Long COVID benötigen eine individuelle Betreuung, Impfentscheidungen sollten im Rahmen dieser Betreuung personalisiert erfolgen.

Eine Antikörperbestimmung vor oder nach einer COVID-19-Impfung ist weder erforderlich noch empfohlen (ausgenommen immunsupprimierte Personen, siehe oben). Bis dato konnte kein Antikörpertiter definiert werden, welcher angibt, ab wann man von einer Schutzwirkung ausgehen kann (kein definiertes Schutzkorrelat), genauso wenig kann man angeben, wie lange bei einer bestimmten Titerhöhe die Schutzwirkung anhalten wird.

Die gleichzeitige Verabreichung (kontralateral) von Influenza-Impfstoffen mit COVID-19-Impfstoffen ist möglich.

Erkrankung, Epidemiologie und Bedeutung
[..] Im Herbst 2023 werden Variantenimpfstoffe gegen XBB.1.5. verfügbar sein. Nach bisher vorliegenden Daten wird auch die neue Variante EG.5.1. („Eris“) durch diese Impfstoffe abgedeckt. Die Entwicklung der zirkulierenden Virusvarianten wird laufend überwacht, unter anderem, um Aussagen über die Effektivität der verfügbaren Impfstoffe gegen einzelne Virusvarianten ableiten zu können. Es ist davon auszugehen, dass auch zukünftig weitere Anpassungen der Impfstoffe notwendig sein werden.
Auf individueller Ebene minimiert die COVID-19-Impfung nachweislich das Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder sogar zu versterben. Kommt es trotz Impfung zu COVID-19, so verläuft die Erkrankung in der Regel kürzer, milder und Komplikationen, Spitalsaufenthalte und Todesfälle werden weitgehend vermieden. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, Long COVID zu entwickeln.
Zusätzlich kann das Einhalten von nicht-pharmazeutischen Interventionen (allgemeine Schutz- und Hygienemaßnahmen, inkl. dem Tragen von Masken) in Abhängigkeit von der epidemiologischen Situation hohe Bedeutung in der Vermeidung der Infektionsausbreitung haben.

Folgende Impfstoffe sind mit Stand 4.9.2023 zugelassen, empfohlen und voraussichtlich ab September 2023 in Österreich verfügbar:

Comirnaty Omicron XBB.1.5 (30 Mikrogramm)/Dosis; „grey cap, no dilution“ 0,3 mL pro Dosis
Comirnaty Omicron XBB.1.5 (10 Mikrogramm)/Dosis; „blue cap, no dilution“ 0,3 mL pro Dosis
Comirnaty Omicron XBB.1.5 (3 Mikrogramm)/Dosis; „maroon cap, dilute to use“ 0,2 mL pro Dosis

Details zu weiteren Impfstoffen inkl. Datum der Verfügbarkeit finden sich, sobald verfügbar, unter: www.sozialministerium.at/impfplan.

Influenza (Echte Grippe)

Erwachsenenimpfung

Öffentliches Impfprogramm (ÖIP) Influenza des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherung: Die Influenza-Impfung wird in der Saison 2023/24 erstmals österreichweit zu einem Selbstbehalt von 7 Euro angeboten, für bestimmte Personengruppen sogar kostenlos. Details siehe www.sozialministerium.at/oeip, www.impfen.gv.at (ab 11.09.2023).

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sind eine wesentliche Stütze bei der Umsetzung dieses Programms. Nähere Informationen zur Teilnahme als niedergelassene Ärztin/niedergelassener Arzt sowie die Möglichkeit zur Anmeldung stehen unter www.gesundheitskasse.at/influenza zur Verfügung.

Indikation
Die Impfung ist allgemein empfohlen, insbesondere für

Personen mit gesundheitlichen Risiken für einen schweren Verlauf von Influenza sowie deren Kontaktpersonen:

- Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und noch nachdrücklicher ab dem vollendeten 65. Lebensjahr, Personen mit erhöhter Gefährdung infolge bestimmter chronischer Erkrankungen wie z.B. bei chronischen Lungen-, Herz-, Kreislauf-, Nieren- oder neurologischen Erkrankungen, Stoffwechselkrankheiten (auch bei gut eingestelltem Diabetes mellitus) und Immundefekten
- Stark übergewichtige Personen (BMI ≥ 30)
- Bei immunsuppressiven Therapien wie z.B. schwerer T-Zell- und B-Zell-Immunsuppressiva/Biologika-Therapie (z.B. Anti-CD20 AK): Impfung (2-)4 Wochen vor Therapiebeginn109
- Bei HIV-Infektion oder anderen immunsuppressiven Erkrankungen
- Hospitalisierte Personen mit erhöhter Gefährdung für Influenza-Komplikationen
- Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch während der Influenzasaison
- Säuglinge ab dem vollendeten 6. Lebensmonat und Kleinkinder
- Stillende und Personen im Umfeld von Neugeborenen
- Kinder/Jugendliche ab dem vollendeten 6. Lebensmonat bis zu 18 Jahren unter Langzeit-Aspirin-Therapie (Verhütung eines Reye Syndroms). Es ist zu beachten, dass in diesem Fall eine Lebendimpfung altersunabhängig kontraindiziert ist!

Impfschema
In der vergangenen Influenza-Saison 2022/23 startete die Grippewelle mit der Kalenderwoche 47 Ende November deutlich früher als in den Jahren vor der COVID-19 Pandemie. Üblicherweise beginnt die Grippewelle in Österreich in der Regel Ende Dezember oder im Jänner.
Idealerweise wird die Influenza-Impfung Ende Oktober/im November verabreicht. Die gleichzeitige Verabreichung von Influenza-Impfstoffen mit COVID-19-Impfstoffen ist möglich.
Da nicht vorhersehbar ist, welche Virustypen in Österreich in der jeweiligen Saison tatsächlich vorherrschen werden und wie exakt sie durch den Impfstoff abgedeckt sein werden, ist eine Vorhersage der Schutzwirkung der Influenza-Impfung vor der Saison nicht möglich.
Insgesamt sind jedenfalls Geimpfte gegenüber Ungeimpften im Vorteil:
- verläuft die Erkrankung zumeist milder und kürzer
- erleiden sie deutlich weniger influenzabedingte Komplikationen
- und benötigen seltener einen Krankenhausaufenthalt.

Impfstoffauswahl
Die Auswahl des Impfstoffes sollte gemäß Zulassung und Verfügbarkeit erfolgen und individuelle Kriterien wie Alter, Grundkrankheit oder Expositionsrisiko berücksichtigen.
Alle in Österreich zugelassenen Influenza-Impfstoffe enthalten die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und European Medicines Agency (EMA) für die jeweilige Saison empfohlenen Influenzavirus-Impfstämme. In der Saison 2023/2024 sind in allen Influenza-Impfstoffen je ein Vertreter der Influenza A-Subtypen, nämlich A(H1N1)pdm09 und A(H3N2) und zwei Influenza-B-Stämme, nämlich ein Vertreter der B/Victoria Linie und einer der B/Yamagata Linie enthalten.
In der Saison 2023/24 ist für Personen ab 60 Jahren der inaktivierte tetravalente Hochdosis-Impfstoff Efluelda und für Personen ab 65 Jahren der adjuvantierte, inaktivierte, tetravalente Impfstoff Fluad Tetra in Österreich verfügbar. Im öffentlichen Impfprogramm Influenza ist für Personen ab 65 Jahren der Impfstoff Fluad Tetra verfügbar.

Indikationsschema Risikopersonen: Schwer chronisch Kranke, Immunsupprimierte
Bei Personen mit schweren Grundkrankheiten, Immundefekten und/oder mittelgradiger oder schwerer Immunsuppression bzw. immunsupprimierenden Therapien wird ab dem 18. Lebensjahr – abweichend von der Fachinformation − eine Impfung mit dem tetravalenten adjuvantierten oder dem tetravalenten Hochdosisimpfstoff empfohlen. Bei Personen mit schwerer Immunsuppression kann darüber hinaus eine 2. Impfung mit einem inaktivierten tetravalenten Impfstoff (2. Dosis nicht adjuvantiert, kein Hochdosis-Impfstoff) angeraten werden, um einen bestmöglichen Schutz über die gesamte Influenzasaison zu erreichen.
Sind Fluad Tetra und Efluelda nicht verfügbar, können auch für diese Personengruppen andere tetravalente, inaktivierte Impfstoffe verwendet werden. In diesem Fall werden jedenfalls 2 Impfungen im Mindestabstand von 4 Wochen empfohlen (off-label).
Die entsprechende Vorgehensweise bei immunsupprimierender/immunmodulierender Therapie sollte unbedingt mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden. In jedem Fall ist auch das Umfeld von Risikopersonen konsequent zu impfen.

Erkrankung, Epidemiologie und Bedeutung
Die zirkulierenden Influenzaviren verändern sich sehr häufig, weshalb Influenza-Impfstoffe in ihrer Zusammensetzung (Influenzavirus-Impfstämme) jährlich aktualisiert werden.
Infektionen mit dem Influenzavirus (A und B) führen nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis einigen Tagen bei Personen ohne ausreichende Immunität oft zu schweren Erkrankungen. Die Symptomatik ist unterschiedlich, wobei der Erkrankungsverlauf von immunologischen, virusspezifischen und individuellen (Alter, Komorbiditäten, etc.) Charakteristika abhängt. Der für die Virusgrippe typische Verlauf einer durch starkes Krankheitsgefühl, hohes Fieber, Myalgie, bohrenden Kopfschmerz, starke Halsschmerzen und oft schmerzhaften Husten gekennzeichneten Erkrankung tritt nicht immer auf, es gibt auch Verläufe, die mit starker Rhinitis oder mit Diarrhoe, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Die Influenza muss klar von anderen respiratorischen Erkrankungen (ILI – influenza like illnesses) unterschieden werden, die im Volksmund ebenfalls als Grippe bezeichnet werden und die meist durch einen allmählichen Symptomanstieg beginnend mit Schnupfen, Nebenhöhlensymptomatik, Ohrschmerzen und später oft produktivem, purulentem Husten charakterisiert sind. Wegen der breiten Symptomatik der Influenza ist aber eine rein klinische Diagnose meist nicht möglich und eine virologische Abklärung notwendig.
Fast jedes Jahr kommt es in den Herbst-/Wintermonaten (üblicherweise zwischen Dezember und März) zu einer Influenza-Epidemie, bei der sich 5-15 % der Bevölkerung infizieren und viele davon erkranken. Während einer saisonalen Grippe können schwere Verläufe in allen Altersgruppen auftreten. Mit starken jährlichen Schwankungen beträgt die Influenza-Mortalität in Österreich im Durchschnitt über 15 Fälle pro 100.000, das sind insgesamt über 1.000 Todesfälle pro Jahr. In den Saisonen 2020/2021 und 2021/22 blieb die Influenzawelle aufgrund der Maßnahmen zur Kontaktreduktion und dem Tragen von Masken im Rahmen der COVID-19 Pandemie weitgehend aus.
In der Saison 2022/23 startete die Grippewelle mit 29.11.2022 vergleichsweise früh und war mit einer Dauer von mehr als 18 Wochen überdurchschnittlich lange. Auch Doppelinfektionen von Influenza mit SARS-CoV-2 wurden beobachtet. Bei Doppelinfektionen ist das Risiko für schwere Krankheitsverläufe erhöht. Die Influenza-Impfung ist darum wichtig, um Hospitalisierungen wegen Influenza zu vermeiden. Neben einer verminderten Belastung des Gesundheitssystems und der Reduktion von Co-Infektionen können so auch Differentialdiagnosen erleichtert werden.
Personen ab 60 Jahren, Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, Schwangere sowie Säuglinge und Kleinkinder sind für schwere Verläufe besonders gefährdet: Mehr als 60 % aller Influenza-assoziierten Hospitalisierungen und rund 90 % der Todesfälle fallen in die Altersgruppen der Kinder und Älteren. Neben Personen mit bestimmten Grunderkrankungen (siehe Indikation) besteht auch bei Schwangeren ein hohes Komplikations- und Hospitalisierungsrisiko. Neuere Untersuchungen zeigen eine durchschnittliche Senkung des Influenza-Hospitalisierungsrisikos für Schwangere nach Impfung um durchschnittlich 40 %.
Bei Kindern in den ersten 6 Lebensjahren ist eine Influenzainfektion ein häufiger Grund für eine Krankenhausaufnahme. Gründe für die stationäre Aufnahme sind Verdacht auf schwere Infektion, Fieberkrampf, Atemnot, Austrocknung sowie Durchfall und Erbrechen.

Laut epidemiologischen Studien beeinflussen Kinder das Infektionsgeschehen der Influenza stark. Aufgrund epidemiologischer Modellrechnungen ist daher die Impfung von Kindern auch wirksam, um die Ausbreitung der Erkrankung in der Gesamtbevölkerung zu verlangsamen oder sogar zu blockieren.
Neben der Impfung von Kindern sollte daher besonderes Augenmerk auch auf die Influenza-Impfung in Alten- und Pflegeheimen gerichtet werden. Hier kann jene Gruppe adressiert werden, die einerseits auf Grund ihres höheren Alters sowie andererseits aufgrund der üblicherweise höheren Rate von chronischen Erkrankungen besonders gefährdet für einen schweren Krankheitsverlauf durch eine Influenza-Infektion ist. Bei der Verabreichung von Impfungen an Personen in Langzeitpflegeeinrichtungen und der dadurch höheren Durchimpfungsraten in diesem Setting ist von einer Senkung der Influenza-Infektionslast in diesen Einrichtungen aufgrund positiver Herdeneffekte durch die Impfung auszugehen.

Kontakt

Österreichischer Verband der
Herz- und Lungentransplantierten

Obere Augartenstraße 26-28/II/1.09
1020 Wien

Telefon: +43 (0)1 5328769
E-Mail:

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