Influenza-Impfung nach TX
Die Grippe ist nach wie vor eine der gefährlichsten Viruserkrankungen. Jedes Jahr sterben zahlreiche Menschen an den Folgen einer Grippeinfektion. Das HTX-Team um Prof. Zuckermann und auch das LuTX-Team um Prof. Hötzenecker raten dringend zur Grippeimpfung!
Denn Impfen schützt! Es gibt immer wieder zahlreiche, schwerwiegende Komplikationen durch Influenza Infektionen unter den Transplantierten. Eine Influenza Impfung ist für alle transplantierten Patienten sowie deren Angehörigen notwendig und sollte deshalb jährlich zu Beginn der Grippesaison durchgeführt werden.
Da das Ansprechen auf Impfungen unter immunsuppressiven Therapie reduziert ist, sollte eine Grundimmunisierung vor der Transplantation erfolgen. Falls dies nicht möglich ist, Impfungen erst nach dem 1. Post-TX Jahr. Es sollten nur Totimpfstoffe verwendet werden und es wird empfohlen das sich auch die Angehörigen und Betreuenden impfen lassen.
Für HTX wie LuTX wird ein vierfach-Impfstoff dringend angeraten. Nach ca. 2-4 Wochen ist eine weitere Impfung empfohlen. Beginnend mit dem adjuvierten Impfstoff (Fluad unabhängig vom Alter) gefolgt von einem 4 fach Influenzaimpfstoff.
Unabhängig davon ist natürlich der beste Schutz vor Influenza das Tragen einer NM-Maske, Abstand halten, Händedesinfektion und Vorsicht bei Kontakt mit möglichen infizierten Personen.
Weitere empfohlene Impfungen:
- SARS-COV19 (Corona)
Es gilt wie bei jeder Impfung zu beachten:
* erst nach dem 1.TX Jahr impfen
* kein Lebendimpfstoff!
das aktuellste Statement der Internationalen Society for Heart and Lung Transplantation:
a. Sicherheit: Die Sicherheit der verschiedenen COVID-19-Impfstoffe ist mit der der Allgemeinbevölkerung vergleichbar und weist ein ähnliches Nebenwirkungsprofil auf, vor allem aber kein erhöhtes Risiko einer akuten Abstoßung.
b. Es gibt eine klare Empfehlung sich impfen zu lassen, wann immer möglich idealerweise vor einer Transplantation
- Pneumokokken
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Hepatitis A+B
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Tetanus (in Kombi mit Diphterie und Pertussis)
+Poliomyelitis (nur inaktiver Impfstoff) -
Hämophilus influenzae
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Meningokokken
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FSME
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Auf Reisen: Rabies
Impfrisiko
Impfungen erhöhen nicht das Risiko einer Abstoßung!
Keine Lebensimpfstoffe- klare Kontraindikation, nur prä-TX möglich!
Kontraindiziert:
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Masern, Mumps, Röteln (attenuierte Lebendviren)
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Varizellen: kontraindiziert; bei fehlendem Schutz Impfung nur nach sorgfältiger Risikoabwägung
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Typhus oraler Lebendimpfstoff
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Oraler Poliomyelitis Lebendimpfstoff (OPV)
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Gelbfieber (attenuiertes Lebendvirus)
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Tuberkulose: Bacillus Calmette-Guerin-Impfstoff (BCG)
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Nasaler Influenza Lebendimpfstoff
Im Falle eines Auftreten von Symptomen stehen die, ohnehin gültigen, Notrufnummern der Transplantzentren zur Verfügung.
Man kann sich am Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin (Kinderspitalgasse 15, 1090W), auf der Spezialambulanz für Transplantation zu Impfungen aller Art informieren! Zur Zeit nur nach telefonischer Terminvereinbarung Tel.: +43 (0)1 40160-38280
Empfehlungen von:
Priv.--Doz. Dr. Peter Jaksch und OÄ Dr.in Keziban Uyanik-Ünal nach Rücksprache mit Frau Univ. Prof. Dr. Ursula Wiedermann, MD, MSc, PhD, Professor of Vaccinology, Director of the Center of Pathophysiology, Infectiology & Immunology (OEL), Head of Institute of Specific Prophylaxis and Tropical Medicine, Medical Director of the Outpatient Clinic for Vaccination