Zeckenkrankheiten

In Europa vorkommende Zecken übertragen hauptsächlich zwei Erkrankungen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose (Lyme-Krankheit).

Gegen Borreliose existiert derzeit noch kein Impfschutz, allerdings kann diese bakterielle Infektion mit Antibiotika gut behandelt werden.Genau umgekehrt zeigt sich die Situation bei der FSME: Sie wird von Viren ausgelöst, eine Therapie mit Antibiotika wäre folglich wirkungslos. Dafür kann der Krankheit, die in seltenen Fällen auch tödlich enden kann, mit einer Impfung vorgebeugt werden.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine Viruserkrankung, die durch Zecken übertragen wird - eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die Ansteckung kann in der gesamten warmen Jahreszeit stattfinden. FSME-Viren kommen allerdings nur bis zu jenen Höhenlagen vor, in denen die mittlere Jahrestemperatur über 8°C liegt. In Österreich gibt es somit ab rund 1.400 Metern Seehöhe keine FSME-Viren.

Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Stich einer infizierten Zecke zu erkranken, ist hoch. Allerdings ist die Erkrankung nicht immer schwer und selbst in Gebieten mit hoher Durchseuchung ist selten mehr als eine von 200 Zecken mit FSME-Viren infiziert. Die Zeit zwischen Zeckenbiss und Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) liegt zwischen zwei und 28 Tagen.

Beschwerden und Krankheitsverlauf bei FSME

Bei 30 bis 40 Prozent der Infizierten kommt es tatsächlich zur Erkrankung, die typischerweise in zwei Phasen verläuft: Zunächst setzt eine grippeähnliche Phase mit Fieber ein. Nach dem Abklingen kommt es bei fast einem Drittel der Infizierten zur zweiten Phase, deren wichtigste Verlaufsart die Meningoenzephalitis darstellt, eine Entzündung des Gehirns (Enzephalon) und der Gehirnhäute (Meningen). Es kann aber auch der Herzmuskeloder die Leber von einer Entzündung betroffen sein.

Die Meningoenzephalitis ist eine schwere Erkrankung: Ein bis zwei Prozent der Erkrankten versterben daran, drei bis elf Prozent tragen bleibende Schäden wie Lähmungen davon. Viele Betroffene brauchen sehr lange, um sich zu erholen, leiden häufig unter Kopfschmerzen oder Migräne. Mediziner haben beobachtet, dass die Krankheit meist umso schwerer verläuft, je älter der Patient ist.
Wie bei den meisten anderen Viruskrankheiten existiert auch bei FSME keine spezifische Behandlung. Lediglich die Symptome können gelindert werden, ohne die Ursache zu bekämpfen. Allerdings kann der Erkrankung durch die FSME-Impfung, für die in Österreich zwei verschiedene, hochwirksame und sehr gut verträgliche Impfstoffe verfügbar sind, vorgebeugt werden. Die Impfung wird für Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr empfohlen.
Das Vorgehen nach einem ZeckenstichEntfernen Sie die Zecke möglichst rasch. Mittlerweile ist bekannt, dass das langsame Abtöten (Drehen im Uhrzeigersinn, Öl auf die Zecke etc.) vor allem die Einschwemmung von Erregern (in erster Linie Borrelien) fördert. Am besten zieht man mit einer Pinzette kurz am Körper der Zecke an. In der Regel lässt sie dabei von selbst los. Gelegentlich verbleibt der Kopf der Zecke in der Haut. In diesem Fall wird mit entsprechenden Salben behandelt, bis der Kopf - oder der Teil davon - von selbst zutage tritt.
Wenn Personen, deren Grundimmunisierung noch nicht abgeschlossen ist, von einer Zecke gestochen werden, ändert sich das Impfschema für die weiteren Impfungen etwas. Wenn Ungeimpfte gestochen werden, ist es für eine Impfung als Schutzmaßnahme gegen eine FSME-Infektion durch die gerade entfernte Zecke zu spät. Eine passive Immunisierung durch Gabe von Antikörpern gegen FSME wird nicht mehr empfohlen. Vier Wochen nach dem Stich kann die FSME-Impfung durchgeführt werden, um bei zukünftigen Zeckenbissen geschützt zu sein.

Borreliose

Borreliose, die zweite Zeckenkrankheit, wird durch Bakterien ausgelöst. In Europa gibt es gegen diese Erkrankung noch keine Impfung, allerdings kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Insbesondere Menschen mit abgeschlossener FSME-Immunisierung fühlen sich vor Zeckenkrankheiten oft absolut sicher - zu Unrecht, denn Borreliose ist deutlich häufiger als die Frühsommer-Meningoenzephalitis.
Die Borreliose wird je nach ihrem Erscheinungsbild in drei Stadien eingeteilt, wobei diese Einteilung nicht bei allen Patienten korrekt anwendbar ist, atypische Verläufe sind häufig.

Die drei Phasen der Borreliose

Wenige Tage bis vier Wochen nach dem Zeckenstich (1. Phase) kann an der betreffenden Stelle der Haut eine Rötung entstehen, die im Durchmesser wächst und in der Mitte abblassen kann, sodass ein roter Ring entsteht. Diese Hauterscheinung entsteht nie gleich nach dem Biss und wird Erythema migrans genannt. Zusätzlich leiden manche Patienten auch an grippeähnlichen Symptomen wie Kopfschmerzen und leichtem Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen.

Im weiteren Verlauf (2. Phase) kommt es zur Ausbreitung der Infektion im Organismus. Verstreut über den Körper können sich erneut Rötungen in Form mehrerer Erythema migrans-Herde entwickeln; Gelenkschwellungen und Herzrhythmusstörungen können ebenfalls vorkommen. Dieses Stadium tritt einige Wochen bis Monate nach der Infektion auf.

Bei der chronischen Erkrankung (3. Phase) bestehen Gelenkbeschwerden und Veränderungen der Haut. Diese kann sich bläulich verfärben sowie dünn und durchsichtig werden. Das Spätstadium tritt Monate nach der Erstinfektion auf.
In jedem Stadium ist die Erkrankung mit ärztlich verordneten Antibiotika behandelbar. Je später die Behandlung einsetzt, umso schlechter die Prognose.

Ob geimpft oder ungeimpft: Kontrollieren Sie die Stichstelle bis zu vier Wochen lang täglich und suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, falls Rötungen oder Hautveränderungen auftreten.


Gesehen und gelesen auf: www.netdoktor.at

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