Transplantationspatienten sollten besser nicht an verkehrsreichen Straßen leben. Amsterdam. Menschen mit transplanteirten Lungen, die in der Nähe von stark befahrenen Straßen leben, sterben eher oder erleiden häufiger eine Abstoßung des Organs als solche an Orten mit sauberer Luft.
Zu diesem Resultat kommt eine Studie. Das Sterberisiko für Transplantierte stieg um zehn Prozent für Patienten an Orten, wo die Luftverschmutzung über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerten lag.
Der WHO zufolge sollte die Konzentration von Partikeln unter zehn Mikrometern Grße 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft nicht übersteigen. Der Anstieg des Risikos wurde nicht bei Patienten beobachtet, die sogenannte Makrolide einnahmen. Diese Pillen erhalten Transplantierte, wenn eine Entzündung oder eine Organabstoßung auftritt. Das berichtete David Ruttens von der belgischen Universität Löwen am Jahreskongress der Atemwegs-Gesellschaft in Amsterdam.
An der Untersuchung haben erstmals 13 Transplantationszentren teilgenommen. So kamen Daten von mehr als 5700 Patienten zusammen, die zwichen 1985 und 2012 eine Lunge erhalten hatten. Bis 2013 waren 2577 der Patienten gestorben und 2688 hatten eine Abstoßungsreaktion. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang mit der Dichte des Straßennetzes am Wohnort: Pro 100 Kilometer Zunahme der Straßenlänge stiegen das Abstoßungsrisiko um zehn Prozent.
Quelle: Salzburger Nachrichten