Schutz vor UV-Strahlung von Anfang an. Die Versuchung, sich im Frühling so oft und so lange wie möglich in die Sonne zu legen, ist groß. "Das ist aber genau der falsche Weg", warnt Johannes Neuhofer, Vertreter der Fachgruppe für Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für OÖ.
Langsam beginnen Bild: VOLKER WEIHBOLD
"Diesem Überraschungsangriff ist die Haut einfach nicht gewachsen. Ich vergleiche das gerne mit dem Sport. Jemand, der früher Marathon gelaufen ist, dann lange pausiert hat und nach Jahren wieder sofort einen Marathonlauf hinlegen möchte, wird schnell an seine Grenzen stoßen."
Neuhofer rät, sich jetzt behutsam an die Sonnenintensität heranzutasten: "Ich empfehle, sich täglich nur ein paar Minuten der Sonne auszusetzen, denn die Haut braucht in etwa zwei bis drei Wochen, um ihre UV-Widerstandskraft aufzubauen." Zusätzlich sollte jeder Mensch von Beginn an Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden. Eltern sollten auch ihre Kinder konsequent schützen.
Mittagssonne meiden
Auch das Meiden der Mittagssonne ist gerade am Anfang der Gartensaison besonders ratsam. "Unsere Haut ist wie ein Elefant. Sie vergisst rein gar nichts", so der Mediziner. Wer sich langfristig ein schönes Hautbild bewahren wollen solle sich auf keinen Fall ständig der Sonne aussetzen. Das gilt natürlich nicht nur zum Beginn der Saison, sondern den ganzen Sommer über.
Vor allem jenen, die im Freien viel Sport betreiben oder sich in bergige Höhen wagen, rät der Hautarzt, sich mit Kleidung (Hut, Hemd, Hose, Brille) und Sonnencreme zu schützen. Denn die Sonnenintensität nimmt mit der Höhe zu. Auch Schweiß kann der Haut extrem schaden, da die Schweißperlen wie Brenngläser wirken.
Auch in punkto Ernährung kann jeder Mensch die Haut gegen Sonnenschäden unterstützen. Beispielsweise beinhalten Tomaten und Karotten Lycopin, das die Widerstandskraft aufbaut. Von der Einnahme von Karotin-Kapseln hält Neuhofer übrigens wenig: "Karotin-Kapseln bringen so gut wie nichts. Die große Menge, die ich zu mir nehmen müsste, damit sie wirksam ist, kann sogar zu Leberschäden führen."
nachrichten.at vom 30. April 2014