bei den Quellen des Wiener Wassers:
24.- 26. Mai 2013
Strahlend blauer Himmel, kitschige weiße Wolken und viel Wasser – so hatten wir uns die österreichweite Veranstaltung des Verbands vorgestellt: ein Wochenende oder einen Tag in Wildalpen, um dort alles Wissenswerte über das Wiener Wasser zu erfahren.
Eine nasse Geschichte!
Nun, blauen Himmel gab es für ein paar Minuten; Wasser gab es reichlich vom Himmel und aus der Erd!
Eine kleine Schar aus Tirol, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien traf am Freitag ein, nützte die Trockenperiode für Spaziergänge und hatte am Abend reichlich Gelegenheit, einander besser kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
Am Samstag erhielten wir dann massive Verstärkung durch die oberösterreichische Selbsthilfegruppe, und dann ging’s los. Ing. Ewald Uresch, früherer Betriebsleiter des Quellengebiets der zweiten Wiener Hochquellenleitung - er hatte diesen Ausflug angeregt -, führte uns zur Kläfferquelle, dem „Hauptlieferanten“ für das Wiener Wasser. Viel Wasser, das da aus dem Berg herausstürzt! Es war beruhigend, dass dieser Sturzbach aus dem Berg für uns hinter Glas war.
Wir hörten von engmaschigen Kontrollen und von Sicherheitsmaßnahmen, die die Einspeisungen betreffen, um Verunreinigungen im wahrsten Sinn des Wortes schon an der Quelle zu erkennen und Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. DI Zerobin, Betriebsvorstand der Wiener Wasserwerke, gab uns einen Überblick über den Weg des Wassers von der Quelle bis zu einem Wasserhahn in Wien: 36 Stunden braucht das kühle Nass für die fast 200 Kilometer; die Täler müssen mittels 100 Aquädukten überquert (Hut ab vor den alten Römern!) und 20 Siphonen (kommunizierende Gefäße – ich hätte im Physikunterricht doch besser aufpassen sollen!) durchquert werden - keine einzige Pumpe ist bis Wien erforderlich.
Von Frau Dr. Jaksch erfuhren wir alles Wissenswerte über die hygienischen Anforderungen, die generell für Trinkwasser gelten, und welche Qualitätskontrollen im speziellen Fall für das Wiener Wasser vorgenommen werden.
Genauere Informationen, Daten und Fakten darüber gibt es in der nächsten Ausgabe von alive!intern. Und damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir haben auch gelernt, dass Wiener Wasser auch aus der erste Hochquellenleitung kommt und dass es zusätzlich das Wasserwerk Moosbrunn und das Grundwasserwerk Lobau gibt. Unser Interesse galt allein der zweiten Hochquellenleitung.
Dass diese seit über 100 Jahren klaglos funktioniert, ist für uns „Heutige“ fast unvorstellbar. Im Museum, durch das uns Ing. Uresch führte, konnten wir uns anhand von Bildern und Dokumenten einen Eindruck verschaffen, welche Ingenieurskunst in diesem Jahrhundertbauwerk steckt und wie effizient und schnell gearbeitet wurde! Wenn man technische Möglichkeiten, Finanzierung und Bauzeiten mit manchen Bauten aus dem 20. Jahrhundert vergleicht …….
Was bleibt zusammenfassend zu sagen?
Die gemeinsam verbrachte Zeit hat uns allen gut getan
Die Spaziergänge zwischen den Informationsblöcken haben Lust gemacht gemacht auf mehr von diesem landschaftlich tollen Gebiet.
Herzlichen Dank an die Referentin Dr. Jaksch und an Ing. Uresch für den überaus interessant gestalteten Samstag.
Schade, dass dieser Ausflug nicht mehr Nutzer des Wiener Wassers interessiert hat. Wer nicht dabei war, ist selber schuld.
Irene Turin