Hallo, ich bin Christa Bachkönig..
..lebe in Weiz in der Steiermark, bin verheiratet und habe eine, nun schon 18- jährige Adoptivtochter.
Im Juni 2004, meine Tochter war gerade zwei Jahre alt, musste ich mich einer Herz-Lungen-Transplantation unterziehen.
Ich hatte eine seltene Herzdeformation (Doubleinletventrikel), nicht schließende Herzklappen, eine Aortenstenose und einen offenen Ductus Botali.
Christa heute, als Theaterschauspielerin
Damit konnte ich jedoch, zur Verwunderung aller Ärzte, bis auf das eine Jahr vor der Transplantation, sehr gut leben. So gut, dass ich in einer leitenden Position voll im Berufsleben stand, so gut, dass mein Mann und ich uns dazu entschlossen ein Baby zu adoptieren, da eine Schwangerschaft zu gefährlich gewesen wäre. Aber als unsere geliebte Tochter 1 ½ Jahre alt war, begann sich mein Zustand rapide zu verschlechtern. Eine rasch voranschreitende pulmonale Hypertonie war die Folge und der Grund, weshalb auch meine Lunge nicht mehr brauchbar war.
Nun, die ersten drei Monate nach der gelungenen HLu - Transplantation waren nicht so erquickend, da ich anfangs sehr zu kämpfen hatte. Ich hatte große Probleme selbstständig zu atmen und musste 9 Wochen beatmet werden. Davon war ich jedoch nur drei Tage im Tiefschlaf, meine Nieren hörten auf, zu arbeiten. Als jedoch diese Hürde geschafft war, ging es langsam bergauf, und ich durfte die Intensivstation nach zehn Wochen endlich verlassen.
9 Wochen nach der TX. Das erste Mal auf meinen abgemagerten Beinen! Alleine stehen? Nicht möglich. Ob das jemals wieder wird?
Das erste Mal nach 10 Wochen meine Tochter in die Arme schliessen! Glück, Rührung und Hoffnung!
Erwartungsvolle Gesichter, hoffentlich enttäusch' ich sie nicht.
Seit 16 Jahren führe ich ein schönes Leben mit nur wenigen Einschränkungen.
Das Gefühl, mit meiner Tochter im Winter ohne Schmerzen und Atemnot z.B. rodeln zu gehen, war für mich das wundervollste auf der Welt, und es ist bis heute nicht zur Selbstverständlichkeit geworden. Dankbar genieße ich die glücklichen Momente mit meiner Familie und Freunden, die Urlaube am Meer.
Mein größtes Hobby, Theaterstücke zu schreiben, inszenieren und selbst auf der Bühne zu stehen konnte ich nach einem Jahr wieder aufnehmen. Ehrenamtlich bin ich auch hin und wieder im Weltladen Weiz tätig, weil ich meinen Teil dazu beitragen möchte, Kleinbauern in der „dritten Welt“ ein gesichertes Einkommen zu ermöglichen.
Sept. 2004: nach 14 Wochen auf Hochegg - das sieht ja schon viel besser aus! Ich kann sogar schon bergauf gehen..
Bereits ein Jahr danach: Urlaub auf Kreta, eine glückliche Familie!
August 2008: Und es wird immer noch besser! Ich kann mein Leben wieder so richtig genießen!
Aber jetzt, in der Corona Zeit ist alles ein bisschen anders….
Vielleicht kann ich mit diesem Bericht einige Betroffene erreichen, bei denen es vielleicht gerade nicht so gut rennt. Ich war dabei, die Flinte ins Korn zu werfen und bin jetzt sehr froh, dass ich es nicht getan habe.
Um nicht alles nur zu beschönigen, auch bei mir ist nicht alles „Friede, Freude, Eierkuchen“.
Auch bei mir gibt es Tage, die nicht ganz so gut sind.
Da sind auch noch die Nächte, in denen ich manchmal vor lauter Grübeln nicht zur Ruhe finde. Lesen hilft übrigens, kann ich zumindest für mich behaupten.
Meine hübsche Tochter jetzt.
Es gibt Situationen im Leben da muss man einfach durch...
.. um wieder in die Zukunft blicken zu können.
Aber alles in allem bin ich sehr glücklich, dank der heutigen Medizin und dank der Organspende, dass ich ein ziemlich normales, schönes Leben genießen darf.
Vielleicht will sich ja jemand von Euch in unsere Theaterhomepage reinschauen, ich würde mich freuen! (klick den Dackel!)